Volksschule Meiningen | in Planung | 2019 | 6812 Meiningen.

 

24gramm Architektur wurde von Seiten der Gemeinde Meiningen mit einer Machbarkeitsstudie und Gestaltungsvorschlag für den Zubau und die neue Flächennutzung des Bestandes der Volksschule Meiningen beauftragt. Über mehrere Monate wurde gemeinsam mit der Gemeinde, den PädagogInnen und NutzerInnen ein Vorschlag erarbeitet, der als Grundlage für weitere Überlegungen dienen soll.

Funktion und Gebäude:

Die rund 1.600m2 große Schulerweiterung soll auf Grundlage des Konzeptes einer Clusterschule erfolgen. Einzelne Bildungsräume gruppieren sich dabei um einen gemeinschaftlich genutzten zentralen Raum – den Marktplatz – der für Gruppenarbeiten und als erweiterte Lernzone dient. Im vorliegenden Entwurf sind zwei baugleiche Cluster im Erdgeschoss und Obergeschoss mit jeweils rund 450m2 Nutzfläche geplant. Jedes Cluster beinhaltet vier Bildungsräume, einen Gruppenraum, einen Teambereich für das Lehrpersonal sowie den Marktplatz im Zentrum. Den Clustern vorgelagert befinden sich die Sanitärgruppen.

Raumaufteilung:

Der Eingang im Erdgeschoss erfolgt über die neue Schulallee und den überdachten Vorplatz im Süden des Zubaus. Im Erdgeschoss befindet sich neben einem Cluster auch die Zentralgarderobe sowie ein neuer Proberaum für die Musikkapelle. Über das offene Haupt-Stiegenhaus gelangt man in die großzügige Aula im Obergeschoss, die das zweite Cluster erschließt. An die Aula angrenzend ist eine Lesestufenlandschaft geplant. Diese übernimmt als begehbares Bücherregal im Schulalltag die Funktion einer kleinen Bibliothek, bei Präsentationen und Veranstaltungen können die gestaffelten Bücherregale auch als Tribüne genutzt werden. Von dieser Tribüne aus kann das begrünte Flachdach des darunterliegenden Proberaums begangen werden. Auf dem Flachdach ist das Einrichten von Hochbeeten geplant. Die Ernte daraus kann in der, an die Aula angrenzenden, neuen Gemeinschaftsküche im Unterricht verarbeitet werden. Die Vorplatzüberdachung wird im Obergeschoss als Terrasse genutzt. Hier können Unterrichtseinheiten bei entsprechendem Wetter im Freien stattfinden.

Lichtsituation:

Zwischen den Bildungsräumen sorgen Oberlichten und zum Marktplatz hin Ganzglaskonstruktionen für eine Lichtdurchflutung innerhalb der beiden Geschosse. Der Marktplatz öffnet sich in beiden Geschossen nach Süden hin. Über der zentral liegenden Hauptstiege wird ein Glasdach installiert, um den Kern des Gebäudes natürlich zu belichten. Die Hauptstiege ist offen und lichtdurchflutet geplant, Freitreppen im Süden und Norden des Gebäudes übernehmen die Funktion der Fluchtstiegenhäuser.

Fassade:

Die geplante Massivbauweise mittels Betonfertigteilelementen wird auch in der Fassade sichtbar gemacht. In den Deckenfluchten liegende, horizontale Sichtbetonbänder umfassen das Gebäude und setzen sich als Träger in der Auskragung der begehbaren Vorplatzüberdachung fort. Zwischen diesen massiven Bändern entsteht ein Wechselspiel aus massiven Fassadenelementen und offenen Holzparavents, die die Gebäudestruktur in den Freibereichen als Gestaltungs- und Sichtschutz-element vervollständigen. Die Belichtung erfolgt über geschosshohe vorgefertigte Holzkassetten, die die Fensterelemente und den Sonnenschutz integrieren. Diese Kassetten werden in den Massivbau eingeschoben und bilden eine rhythmische, großflächig geöffnete Fassade.

Konzept Axonometrie

Grundriss EG

Grundriss OG

Ansichten |Schnitt